Fred ist eine Kunstfigur, reine Erfindung, ein Hirngespinst. Und doch ist er so real, wie Sie ihm Realität verleihen. Fred ist ein Kind der westlichen Gesellschaft, vom Leben gezeichnet und im besten Alter. Halbwegs gebildet und intellektuell angehaucht, fühlt er sich von seiner Umwelt oft missverstanden. Sowohl beruflich, als auch privat und allen sonstigen Bereichen, die das Leben so offerieren.
Oft plagt auch Fred das Unverständnis für die Handlungen und Verhaltensweisen der anderen. Manchmal rauben ihm seine Gedanken nachts den Schlaf. Er ist Materialist, strebt aber nicht nach Reichtum, fühlt sich vielmehr als einfach gestrickter Denker seiner Zeit. Er ist bodenständiger, vernunftbegabter Realist und glaubt an das, was er hört, sieht, riecht und fühlt. Fred führt ein Leben wie die meisten seiner Herkunft und Epoche, vielleicht sogar ein Leben wie Sie oder ich.
Fred verhält sich teils anders als die meisten Menschen. Zu dieser Erkenntnis kam er selbst über die Jahre. Manche mögen ihn als eigenartig oder gar eigenbrötlerisch beschreiben. Er liest Bücher anstatt Fußballspiele zu besuchen und hat aufgehört, täglich die Nachrichten zu verfolgen. Das wühlt ihn zu sehr auf. Er ist vielseitig interessiert und hat Freude an Neuem und Altem. Fred ist kontaktscheu, meistens jedenfalls, manchmal auch nicht. Er hat Prinzipien, denen er treu ist und für die er einsteht. Fred verabscheut Bier – ein abartiges Getränk in seinen Augen – was ihm nicht zwangsläufig nur Zuruf und neue Freunde einbringt. Überhaupt trinkt er kaum Alkohol und dem Tabakgenuss konnte er noch nie etwas abgewinnen. Seine erste und letzte Zigarette verblasst in den ohnehin dünn angesiedelten Erinnerungen an seine Kindheitstage. Fred begeistert sich für und entspannt sich bei Kaffee, einer seiner Leidenschaften. Mit Milch muss er sein, besser noch mit Kaffeesahne und ohne Zucker. Süßstoff scheidet völlig aus. Es sei denn, der Kaffee ist befreit von jeglichem Aufheller, dann muss ein wenig Zucker dazu.
Kurzum, Fred ist ein unauffälliger, zurückhaltender Durchschnittsmensch. Er tritt wenig in Erscheinung. Aber wenn, dann ordentlich. Grundsätzlich ist es besser, ihn nicht nach seiner Meinung zu fragen, die er meistens auch nur auf bettelendes Verlangen preisgibt. Wer Fred kennt, weiß sein Wohlwollen zu schätzen und seine Missgunst zu respektieren. Fred ist wie Sie und ich, nur halt anders.